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Andreas
schrieb am 21. Februar 2024 um 10.38 Uhr
Herbert war eine immer positiv denkende Persönlichkeit, die Alle achtete, stärkte, und jede Möglichkeit zum befrieden in seiner Reichweite nutzte.
Aktiv bis ins Alter, weitdenkend, genügsam, förderte Er die Freude am Leben und der Welt.
Ein großes Glück für Alle die ihn begleiten durften.
Andreas
Die Familie
schrieb am 19. Februar 2024 um 12.09 Uhr
zur Erinnerung....
Herbert Kirchner …. als erstes denkt man da an liebenswert, freundlich, fürsorglich, traditionell, aktiv …
Herbert wurde am 13.09.32 in Schiltach im Schwarzwald geboren. Seine Mutter heiratete 5 Jahre später nach St. Georgen doch Herbert wuchs hauptsächlich bei Oma und Opa liebevoll in Schiltach auf. Seine Mutter besuchte er am Wochenende mit dem Zug.
Der Schwarzwald, besonders Schiltach war seine Heimat. Er erlernte das Skifahren (noch ohne Lift) und war aktiver Ringer. Seine Ringer-Spezialität war „Suplex“.
Nach der Schule begann er eine Lehre bei einem Bauern. Anschließend arbeitete er in einer Spedition, die sein Geschick mit Kunden und die vorzügliche Wagenpflege sehr lobte, er war im Nah- und Fernverkehr tätig (LKW), auch das Fahren im Schnee war für ihn eine Kleinigkeit.
Karin lerne er 1962 im Schwarzwald kennen, als sie sich dort nach einer Operation in einem Sanatorium erholte. 1965 wurde in Lörrach geheiratet und Herbert begann bei Onkel Karlheinz in der Palmstrasse im Verkauf von Eisenwaren.
Das junge Ehepaar liebte Theaterbesuche und Geselligkeit. Freitags wurde abwechselnd in der Wallbrunnstrasse und der Grabenstraße bei Tante Bert und Onkel Rudi Rommé gespielt.
Viel Spaß machte auch das Kegeln, so traf man sich mit Freunden alle 4 Wochen im Grütt. Diese Aktivität übte er bis zu Corona mit Begeisterung aus. Es ging dabei weniger um sportliche Erfolge, eher um Aktivität und Freundschaft und natürlich um anschließende Abendessen.
An den Wochenenden erholte man sich oft bei Tante Bert und Onkel Rudi im Garten am Hünerberg.
Beliebt war das Essengehen, besonders in die Weserei nach Kandern. Hier verbrachte Familie Kirchner fast alle Familienfeste wie Taufen, Konfirmationen und Geburtstage.
1967 wurde Tochter Daniela geboren.
2 Jahre später, 1969, Tochter Alexandra.
Herbert war der größte Fan seiner beiden Mädchen, auf die er immer sehr stolz war. Sportliche Aktivitäten wie Hand- und Volleyball wurden als Fahrer zu den Auswärtspielen und jubelnder Fan bei den Spielen und Turnieren unterstützt. Er war eifriger Helfer bei Hausbau, Gartengestaltung, Renovierungen, Umzügen.
Ein ganz besonderes Verhältnis hatte er zu Enkel Kimi, der viele Jahre in den Ferien einige Wochen in Lörrach bei Omi und Opi, dann nur noch bei Opi verbrachte. Dies schweißte die beiden zusammen. Enkelin Lena freute sich immer auf das Schaukeln in Opis Garten und das halsbrecherische Radfahren.
Beruflich veränderte er sich im Laufe der Jahre über Stationen bei Reifen Konz, Weissenberger und Gummi Reiff. Bei Reiff arbeitete er bis zur Rente als geschätzter Außendienstmitarbeiter. Er liebte seine Arbeit, die Kundenbesuche mit seinem technischen Wissen. Und er war freitags schon ab den 1980er Jahren im Homeoffice tätig.
Die Familie Kirchner liebte das Skifahren, so ging es immer in den Osterferien nach Südtirol, gut das Herbert als alter Schwarzwälder so gut Skifahren konnte. Im Sommerurlaub fuhr man ans Meer oder nach Bayern.
Für Autos hatte Herbert schon immer eine besondere Affinität. So fuhr er als junger Mann unter anderem ein schickes Käfer Cabriolet. Später liebte und fuhr er die schwäbischen Autos mit dem Stern, die er hingebungsvoll pflegte.
Mit 63 ging Herbert Kirchner in Rente und war dann zu Hause tätig: zuerst sanierte er den Kellerboden in der Wallbrunnstrasse, dann fand er als neue Beschäftigung den Garten, seine Spezialität waren die selbstgezüchteten Bonsai-Bäumchen auch ein Teich wurde eigenhändig ausgehoben. Sehr gerne beschäftigte er sich mit dem Wetter, dies wurde über Jahre beobachtet und dokumentiert. Es gab sogar einen Zeitungsbericht über den Hobby-Metereologen Herbert in der BZ. Der 100-jährige Kalender war eine seiner Lieblingslektüren.
Hochgeschätzt waren seine Auftritte als gütiger Nikolaus im Kindergarten.
Großes Augenmerk fiel auf Schwiegermutter Lilli, die pflegebedürfig war und liebevoll von Karin und Herbert zu Hause umsorgt wurde. Schöne Schiffsreisen wurden gemacht, solange es möglich war, zusammen mit Lilli und Bert, später eher Busreisen – das Highlight war eine Reise nach Rom mit Papst Audienz, außerdem wurde Tochter Alexandra in Como besucht. Auch Reisen mit den Kegelfreunden waren sehr beliebt.
Fitness und Gesundheit waren Herbert immer sehr wichtig. Er ging gerne spazieren, bis das Knie nicht mehr so recht wollte, dann wünschte er sich zum 75. Geburtstag ein Fahrrad, später stieg er dann auf ein E-Bike um. Bis Corona radelte er in die Stadt und erledigte so die Einkäufe. Zum 90. Geburtstag gab es dann einen Hometrainer.
Viele kennen auch seine Tipps zum Einreiben mit Kirschwasser, die so manches Zipperlein vertreiben können.
Auch besuchte er eifrig das Gedächtnistraining in der Senioren Volkshochschule.
2013 verstarb Karin ganz unerwartet kurz vor Weihnachten, was ein furchtbarer Schlag für Herbert bedeutete. Plötzlich war Herbert allein in dem großen Haus, doch er meisterte diese Prüfung. Er lernte Waschen, Bügeln, Kochen. Beliebt wurde das tägliche Mittagessen im Karstadt oder der Migros mit Tochter Daniela.
Aber das Schlimmste blieb die Einsamkeit aber für ihn.
Zum Glück gibt es in der Wallbrunnstraße eine tolle Nachbarschaft, er wurde zum Essen eingeladen, die Nachbarn halfen bei Reparaturen oder im Garten – man kümmert sich. Und das Wichtigste: ein Schwätzchen über den Gartenzaun. Herbert pflegte den riesigen Garten bis 2021 ganz alleine, dann wurde ein Gärtner engagiert.
Auch die Kegelfreunde waren über die Jahre liebe Freunde, die sich kümmerten.
Herbert Kirchner pflegte bis Corona auch regen Kontakt mit seinem Schulkameraden im Schwarzwald, so fuhr er in der schneefreien Zeit zu den monatlichen Treffen nach St. Georgen. Auch mit seinen Cousins und Cousinen blieb er lange in Verbindung.
Im Laufe der Zeit fiel das Laufen immer schwerer und auch eine leichte Demenz stellte sich ein. Im Juli 2022 entschied sich Herbert schweren Herzens, ins betreute Wohnen der Gevita Müllheim zu ziehen, in die Nähe von Tochter Daniela. Dort hatte er eine kleine, ebenerdige, sonnige Wohnung mit Freisitz und ließ sich im schönen Pavillon mit dem Gevita-Essen verwöhnen. Auch die Bonsais fanden dort ein neues Zuhause. Nach anfänglicher Skepsis fühlte er sich in der Gevita sehr wohl, er fand bald neue Freunde, die ihm zu lieben Gefährten wurden.
Im November 2023 stürzte er und bekam eine Lungenentzündung, von der er sich nicht mehr erholte. Er blieb bettlägrig und war auf Unterstützung angewiesen.
Am 8. Februar schloss er für immer die Augen.
Der tiefe Glaube spielte eine große Rolle in Herberts Leben. Der sonntägliche Kirchgang war sehr wichtig ebenso die Gespräche mit den Gemeindemitgliedern und dem Mittagessen im Lasser. Herbert war in der Bonifazius Gemeinde aktiv und trug das Gemeindeblatt aus. Seit Corona verfolgte er die Messen am Sonntagvormittag im Fernsehen. In der Gevita Müllheim hatte er wieder Kontakt mit Pfarrer Kreutner, der sich in Müllheim zur Ruhe setzte.
Eine seiner großen Leidenschaften waren Süssigkeiten. Egal ob es Nussini mit Banane, Dampfnudeln mit Vanillesoße oder Schwarzwälder Kirsch war. Zu Kaffee und Kuchen sagte er nie nein. Doch seine allerliebste Dessert-Spezialität war Omlett Surprise!
Er liebte es, stundenlang in der Garage zu krusteln, mit den Nachbarn fachzusimpeln und seine Heizung zu beobachten. Tatsächlich war er fast ein Pionier der Heizungstechnik: als einer der ersten ließ er eine moderne Holzpellets Heizung und Solarkollektoren einbauen, die er innig liebte.
Seine fröhliche, freundliche Art war bei allen sehr beliebt. Viele werden sein gesungenes „Hollo-iidii“ oder „Arrivederci Roma“ noch lange in Erinnerung haben.